Meine Vorratsdaten gehören mir!

Publiziert: 22 December 2012 - Kategorie: info

Seit einiger Zeit wird unsere Webseite durch den Fichenfritz (rechts oben) begleitet. Damit wollen wir auf eine Kampagne der digitalen Gesellschaft Schweiz aufmerksam machen, welche sich zum Ziel gesetzt hat die Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung neu zu lancieren.

Während in verschiedenen EU-Staaten die Vorratsdatenspeicherung auf politischer Ebene verhindert, oder von Gerichten gar als verfassungswidrig deklariert wird, kennen wir in der Schweiz seit über 10 Jahren die Vorratsdatenspeicherung. Dies soll und muss sich ändern!

Unter anderem fallen die Verbindungsdaten deines Mobiltelefons, unter die Daten, die von der Vorratsspeicherung betroffen sind:
So sind alle Mobilfunkanbieter in der Schweiz dazu verpflichtet, die Rufnummern der abgehenden und ankommenden Kommunikation sowie dein aktueller Standort zu speichern und über 6 Monate hinweg gespeichert zu halten. Was dies konkret für deine Privatsphäre bedeutet, zeigt ein Artikel der Zeit sehr schön auf. In diesem Artikel wurden die Vorratsdaten des Grünenpolitiker Malte Spitz visualisiert. Danan lässt sich nicht nur aufzeigen, wie hochsensible die Daten sind, sondern auch dass damit einer grosser Teil unserers Privatlebens aufgezeichnet wird.

Vorratsdaten sind also sehr detailierte Daten über unser Leben und unsere Interaktion mit anderen Menschen. Vieles, das uns als Individium resp. Menschen ausmacht. Während diese Daten über einen langen Zeitraum bei den Telekommunikationsanbietern gespeichert bleiben und Drittpersonen (aktuell z.B: Ermittlungsbehörden, zukünftig Weitere?) darauf zugreifen, bleiben wir selber im Dunkeln, was über uns alles gespeichert ist.

Als in einem ersten Versuch Personen Auskuft über ihre Vorratsdaten – also ihre eigenen Daten – verlangten, wurden sie meistens mit dem Argument des Datenschutzes abgewimmelt. Konkret: Daten die mich selber betreffen, unterliegen mir gegenüber dem Datenschutz, andere Drittpersonen (und die Telekommunikationsanbieter selber) dürfen darauf jedoch zugreifen.

Wir wollen hier nicht klein beigeben und verlangen Zugriff auf unsere Vorratsdaten – unsere eigene Daten! Wir wollen wissen, was über uns gespeichert wird.

Besonders einfach mach dir dies die digitale Gesellschaft Schweiz. So stellt sie dir Vorlagen für die gängigsten Telekommunikationsanbieter zur Verfügung. Du brauchst sie nur noch auszufüllen und eine Kopie deiner Identitätskarte beizulegen: und ab die Post!.

Die digitale Gesellschaft Schweiz ist daran interessiert mehr über das Resultat deines Versuchs zu erfahren. Informier sie doch über ihre E-Mailadresse office ät digitale-gesellschaft.ch (PGP-Key) oder über ihr Kontaktformular. Die Informationen an sie dürfen selbstverständlich anonymisiert sein. Ansonsten nehmen auch wir gerne deinen Bericht entgegen und leiten diesen (anonymisiert) weiter.

Da sich bereits gewisse Standardantworten oder Hinhaltetaktiken der Telekommunikationsanbieter herauskristalisieren, stehen dir weitere Vorlagen zur Verfügung, um die Argumentation der Provider zu kontern.

Weiteres zur Vorratsdatenspeicherung und dieser Kampagne findest du bei der digitalen Gesellschaft Schweiz